Ortschaft Ebendorf
Ebendorf wurde vermutlich in der Zeit zwischen 531 - 600 n. Chr. von einem Trupp Sachsen gegründet. Dass hier jedoch vorher schon Menschen lebten, zeigen uns die Funde, die man 1836 auf dem Angelhoch in der Feldmark nach Olvenstedt machte.
Urkundlich erwähnt wird Ebendorf allerdings erstmals 965, als Bischof Bernhard von Halberstadt den Zehnt in Form von drei Dörfern, darunter auch Ivanthorp (ab 1785 Ebendorf), an St. Moritz in Magdeburg abtritt. Ebendorf blieb bis 1552 nachweisbar im Besitz des Klosters Unser Lieben Frauen.
Daneben besaßen im 12. Jahrhundert Kloster Berge, Schöningen und Hillersleben hier Grund und Boden. Der Landadel bewirtschaftete Lehngüter des Erzbischofs.
In Ebendorf wurde auch Gericht gehalten. Die Dingstätte auf dem Billingshoch am westlichen Rand der Feldmark stand unter Königsschutz und wurde Schauplatz so mancher "adligen Kriminalgeschichten". Mit dem 15. Jahrhundert wurde die Bauernschaft wieder selbstständig und gehörte zum erzbischöflichen Amt Wolmirstedt.
Über das Kirchenwesen im Mittelalter fehlen Nachrichten. Sehr wichtig ist daher ein Stiftstein, der außen an der Ostseite der Kirche eingelassen ist.
Daraus geht hervor, dass mit dem Bau der Kirche 1457 begonnen wurde. Um 1660 wurde sie als nüchterne Saalkirche fast neu gebaut.
Ebendorf ist ein Haufendorf, das im Osten der Niederen Börde an der kleinen Sülze liegt. Im Volksmund wird sie Röte genannt, da sich ihr Wasser früher infolge der Flachsverarbeitung rot färbte.
Am 13. September 1717 schlug der Blitz ins Pfarrhaus ein und vernichtete alle Aufzeichnungen über Ebendorf. Fast 70 Jahre später, im Jahre 1785, lebten in Ebendorf 355 Seelen.
Fünf ehemalige Steinbrüche umgeben den Ort. Jahrhundertlang hat man die dort gewonnenen Bruchsteine zum Häuser- und Straßenbau verwendet. Nach und nach wurde der Bruchstein vom Ziegelstein verdrängt. Die Arbeit in den Brüchen wurde eingestellt und sie liefen voll Wasser. Heute dienen sie der Erholung.
Vom 19. Jahrhundert bis etwa 1925 bestanden in Ebendorf eine Zuckerfabrik, zwei Zichoriendarren, zwei Windmühlen, eine Käserei und eine Ziegelei. Später gingen oder fuhren die meisten Einwohner nach Magdeburg, um dort in den Maschinenfabriken zu arbeiten. Der andere Teil arbeitete in der Landwirtschaft.
Heute finden sich in Ebendorf meist Wohngebiete, vorwiegend mit Eigenheimbebauung. Der enorme Zuwachs der Bevölkerung in den letzten Jahren ist ein besonderer Ausdruck des Wohnwertes der Ortschaft. Seit 1990 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf über das Dreifache.